Vereinsreise nach Darmstadt 29.05.-01.06.2025
Text: Alberto Justo Camiño / Fotos:Bilder: Diverse Teilnehmer Organisation Reise: Ralf Fiechter und Robert Guggenbühl
Tag 1
Donnerstagmorgen. Die Rentner rentnern, die Fische sind verfüttert, und der Glaube, dass wirklich alles gepackt wurde, beginnt zu bröckeln. Kurz nach Sonnenaufgang treffen wir uns: die Aquarianer des Vereines Aquaria St. Gallen.
Geplant ist, Zuchtanlagen befreundeter Vereine zu besuchen – unser Ziel: Darmstadt.
Am Car angekommen, stehe ich mit einem Kollegen – beide mit Styroporboxen im Gepäck. Als dann noch eine dritte Box auftaucht, wird’s eng. Kurzentschlossen werfen wir das zweitwichtigste Gepäck raus, damit unsere potenziellen Fisch-Transportbehälter sicher verstaut werden können. Prioritäten eben.
Neben mir sitzen Sonja und Veronika. Beide diskutieren engagiert, wie man ahnungslose Noch-nicht-Aquarianer für unser Hobby begeistern kann – mit Herz, Geduld und einem Tropfen Osmosewasser.
An der nächsten Haltestelle erwartet uns eine überraschend lange Schlange an der Kasse – und immerhin: das Essen war „ganz okay“.
Wieder zurück im Car, geht’s weiter. Diesmal sitze ich ganz hinten mit Michael aus Basel und Bärnhard aus Lyss – beide vom DCG und STZV. Unsere neue Homebase. Zwischen Gelächter führen wir tiefgründige Gespräche über Meerwasseraquaristik und Tanganjikasee-Cichliden.
Irgendwann erwähnt Bärnhard auch seine Tarantel – eine echte Schönheit mit Haaren auf den Beinen und Charakter im Blick. „Manche halten mich für verrückt, aber manche Spinnen sollen ja auch Herzen gewinnen können“, meint er augenzwinkernd.
Und dann wäre da noch Röbi – topfit wie eh und je, obwohl er Anfang der Woche noch im Spital war. Ein erfahrener Aquarianer weiß eben, wie man sich zu helfen weiß, wenn mal die Pumpe nicht ganz optimal läuft.
Kapitel 2 – Hottonia und der erste Tag
Auf der Fahrt fand ich dann raus:
Hottonia hat ein eigenes Vereinshaus – voraus!
Nach dieser Info haben die meisten geschlafen.
Nächste Haltestelle: unser sicherer Hafen.
Hotel-Ankunft, Einchecken.
Das Hotel ist schön und versprüht einen oldschool-heimeligen Charme.
Bei der wartenden Tischrunde warten wir auf die Abfahrt und unterhalten uns über Michaels Altums, die kurz vor dem Ablaichen sind.
Nach und nach sind wir vollständig und brechen langsam zur Hottonia auf.
Eintreffen bei Hottonia.
Mit gebührendem Empfang angekommen.
Als Erstes: eine Ausstellung über invasive Arten, die im Garten aufgebaut ist.
Das Vereinsgelände? Der Hammer.
Das Vereinshaus – von einem Becken schöner als das andere gescaped.
Es wird gegrillt, gealbert, gelacht – wer hätte das gedacht!
Der Vortrag über die einzigartige Amphibien-Ökobalance von Darmstadt, gepaart mit der beeindruckenden Biodiversität – einfach der Hammer.
Frank Schäfer sei Dank. Er ist der Biologe vom Aquarium Glaser und hat wahrscheinlich in Europa die meisten Fische in der Hand gehabt.
Die Wildtiere scheinen hier im Einklang mit der Stadt zu leben und laichen teils sogar im Straßengraben ab.
Wenn Piranhas entzücken, Barsche zusammenrücken und Aquascapes unsere Vorstellungskraft sprengen, dann bleibt man gerne mal auf dem Weg zum Grill an deren Becken hängen.
In zwei Wellen hat uns der Fahrer nach und nach zurück ins Hotel gezerrt.
Fazit: Der erste Tag war super gelungen
Tag 2
Am zweiten Tag unserer Vereinsreise trafen wir uns zwischen 6:30 und 8:30 Uhr zum Frühstück.
Das Buffet war sehr reichhaltig und ausgesprochen lecker.
Unser heutiges nächstes Reiseziel: Aquarium Glaser.
Glaser ist ein Großimporteur, der nur andere Großhändler beliefert.
In seinen Hallen fanden wir alles – und alles war perfekt gepflegt.
Frank Schäfer hat uns zunächst herumgeführt, bevor wir uns dann frei bewegen konnten.
Aquarium Glaser hat nur wenig Personal, dafür ist jeder sehr gut geschult.
Bevorzugt werden auch gewissenhafte Nicht-Aquarianer eingestellt, sonst bestünde die Gefahr, dass man zu lange an einem Becken stehen bleibt, um die Fische zu beobachten.
Danach haben wir bei gemütlichem Beisammensein die Sonnenstrahlen in einer Pizzeria genossen. Wieder haben wir vorzüglich gegessen.
Am Nachmittag waren wir beim Großhändler Andreas Jung.
Wir wurden herzlich mit Kaffee und Kuchen empfangen, und er hat uns seinen Großhandel gezeigt.
Es ist alles in einem kleinen Haus auf mehrere Zimmer aufgeteilt – deutlich enger als bei Glaser, jedoch durchaus erstaunlich, was man auf dem Quadratmeter alles hinbekommt.
Der umgebaute Pool zur Lebendfutterherstellung ist zwar zum Baden weniger geeignet, jedoch zum Futtertiere-Sammeln grandios – ein Mikro-Biotop sondergleichen.
Gemeinsam haben wir uns verabschiedet und gingen in die Stadt.
Darmstadt ist eine schöne Studentenstadt.
An großen Gebäuden entlang haben wir uns zur Grohe-Brauerei „geschlängelt“.
Dort gab es Haxen und andere traditionelle Gerichte.
Es entstanden sehr bemerkenswerte Gespräche, da Frank Schäfer ein überaus interessierter Biologe ist, der schon viele Fische, Reptilien und Amphibien in der Hand hatte.
Er ist unter anderem dafür zuständig, die Artbestimmung beim Großimporteur der Großimporteure durchzuführen.
Am Schluss sind wieder einige von uns etwas länger geblieben, und unser Fahrer hat uns – in zwei Wellen – zurück ins Hotel kutschiert.
Tag 3
Am dritten Tag besuchten wir das Aquahaus Gaus. Ein Grosses Aquarien Geschäft.
Die schiere Grösse hat überwältigt und so manch einer der keine Fische kaufen wollte hat dann doch etwas gefunden was so entzückt hat, dass das Portmonee geleert wurde.
Am Mittag gab es ein eingeklemmtes vom Hotel oder Brötchen von der Bäckerei um die Ecke.
Gemeinsam haben wir alle Styro boxen gefüllt und sie zusammen in den Car manövriert.
Er ist einer der grössten Cichliden Züchter der Gegend und hat erstaunliche Auswahlen an X Fischen aus aller Welt von Grossen seltenen Welsen bis zum Buna aus Viktorias hintersten Felsspalte.
Zu Abend haben wir in einer vorzüglichen Fischerhütte gegessen. Die einen sind durch den regen dahin gewandert die anderen sind mit dem Car gegangen.
Wenn die Unvernunft gewinnt bekommt man einen nassen Grind. Auf dem Rückweg habe ich mich der Wandertruppe angeschlossen.
Wir haben zich winzige Frösche gesehen und konnten einen halbwegs trockenen Spaziergang zurück ins Hotel genießen.
Während die Car Truppe schon in einer gemütlichen Runde auf uns wartete.
Tag 4
Am Morgen haben wir noch einmal gemeinsam gefrühstückt.
Dann haben wir vorsichtig die Styroporboxen mit unseren neuen Fischen in den Car gepackt.
Anschließend stand noch ein kurzer Besuch bei Hottonia an, bei dem wir nochmals die Ausstellung über invasive Arten begutachtet haben.
Gemeinsam spazierten wir weiter in den Rosengarten.
Unterwegs beschrieb uns Frank Schäfer fachkundig die verschiedenen Arten – darunter Schnecken und Echsen, die wir auf dem Weg entdeckten, inklusive der Becken, in denen wir sie gesehen haben.
Ein herzlicher Abschluss einer großartigen Reise.
Danach brachen wir auf – zurück nach Hause.